Am 31. Mai 2003 sollte
mein erster Slalom stattfinden, da Lauenau – der Veranstaltungsort
– in meiner Nähe lag. Über
das Internet hatte ich die Möglichkeit, einmal auf der DMSB
Homepage zu schauen, ob im Sportgesetz irgendwas steht, was meinem
Start widerspricht. Und dann habe ich in EWO’s Forum gepostet.
Dort wurden dann meine Fragen soweit beantwortet. (Danke noch
mal...) Unter anderem stellte sich heraus, dass eine Kontaktperson
des veranstaltenden Automobilclubs in meiner Nachbarschaft wohnte.
Ich wollte meinen ersten Slalom
nutzen, um zu schauen, ob ich für diesen Sport überhaupt ein
Gefühl habe, ob das was für mich ist und ob es Spaß macht. Alles
andere war eigentlich nebensächlich. Mein Auto war auch keineswegs
besonders vorbereitet. Ein ganz normaler 91er Golf 3 GT mit einem
Problem: Das Fahrwerk hatte seine besten Zeiten schon hinter sich.
Ein neues Sport-Fahrwerk lag zwar schon zu Hause, aber aufgrund
eines Unfalls eines Bekannten konnte es nicht rechtzeitig verbaut
und eingetragen werden. Ich habe dann noch einen Tag vorher hinten
zumindest die Dämpfer gewechselt, weil das Öl der alten Dämpfer
nicht mehr vollständig da war, wo es hingehörte. Die
einzige Abweichung vom Serienzustand war ein 32er Momo-Sportlenkrad.
Am Tag des Slaloms um ca. 8.30 Uhr
sind wir (meine Verlobte und ich) dann schon auf dem Parkplatz des
Autohofs Lauenau gewesen. Viel zu früh, wie sich dann rausstellte.
Doch wollte ich die Strecke zu Fuß abgehen und möglichst viel
andere fahren sehen. Streckenbesichtigung ist meiner Meinung nach
wichtig und ich wusste nicht, ob ich während der Veranstaltung noch
mal die Chance dazu gehabt hätte.
Besondere Vorbereitungen gab es ja
für mich nicht zu treffen. Reifen mussten nicht gewechselt werden.
Luftdruck habe ich so gelassen. Also stand nur Papier- und
technische Abnahme an. Die
Papiere waren schnell kontrolliert und die Startnummer angeklebt.
Bei der technischen Abnahme gab es
ein kleines "Problem": Da ich ja am Vortag die Dämpfer
hinten gewechselt hatte und wusste, dass zwei Tage später das
gesamte Fahrwerk noch mal raus muss, habe ich die Hutablage und die
Verkleidung, auf der sie aufliegt, entfernt und (aus Faulheit) nicht
wieder verbaut. Da das Auto ohne diese Teile nicht original und das
auch nicht eingetragen ist, hätte man Protest einlegen, oder mich
gar nicht zulassen können. Meine Mutter hat dann die Teile vorbei
gebracht und wir haben sie einfach ins Auto gelegt und dort fixiert.
Dann kam Start.
Lauenau war eine Doppelveranstaltung
vom Schaumburger und vom Stadthäger MC. In der SE Klasse gab es nur
drei Starter. Davon haben zwei für den Schaumburger –Slalom
genannt und nur ich für den Stadthäger. So konnte ich nicht mit
den beiden anderen an starten, sondern musste getrennt alle drei
Läufe hintereinander machen. Das war ein bisschen unglücklich,
denn ich hatte keine Zeit, zwischen den Läufen mal nachzudenken,
was ich vielleicht ändern könnte oder so. Abgesehen davon haben im
dritten Durchgang die Reifen nachgelassen.
Natürlich war ich fürchterlich
nervös. Das war allerdings vorbei, als ich durch das erste Tor
gefahren bin. Von da an wusste ich, dass ich das Auto tatsächlich
zwischen diesen beiden Pylonen durch bekommen kann. Zwischendurch
hatte ich mich noch einmal gefragt, ob ich einen Abschnitt von der
richtigen Seite angefahren hab ("Schweizer Slalom"),
wonach ich dann beinahe noch das anschließende Tor verpasst hab.
Nach dem dritten Durchgang aber ärgerte ich mich, dass ich nicht
für beide Slaloms genannt hatte.
Es gab ein paar Leitsätze, Ziele
oder wie auch immer man das nennen will, die ich mir gesetzt hatte:
- Überhaupt an den Start zu gehen
und nicht zu kneifen
- Ich will mich nicht total
blamieren
- Meine Zeiten sollten von Durchgang
zu Durchgang besser werden.
- Spaß haben
An den Start gehen "musste"
ich ja, weil ich sonst das Startgeld für nichts bezahlt hätte..
Die gefahrenen Zeiten waren mir an
sich total egal. Ich muss aber für mich selber das Gefühl haben,
ich kann das. Zwar fühlte ich mich tierisch schnell (und war’s
nicht...) aber ich hatte das Auto zu jedem Zeitpunkt unter
Kontrolle. Das war wichtig für mich. Meine
Ziele habe ich alle erreicht: Die Zeiten sind von mal zu mal besser
geworden, ich habe nichts umgerissen und Spaß hatte ich auch
reichlich.
Nun weiß ich auch in etwa, was ich
zu beachten habe. So hatte ich z. B. keine Ahnung, dass das
Nennungsformular beim Start abgegeben werden muss (meins lag im
Rucksack...) und dass man im Trainingslauf das Licht anschaltet.
Einen Pokal habe ich übrigens auch
noch bekommen. Das war mir zwar eher peinlich, aber egal...
Die ganze Atmosphäre bei der
Veranstaltung war toll. Es war recht einfach, ein Gespräch zu
beginnen, Fragen wurden gerne und sofort beantwortet und man
wurde... ja... ernstgenommen. Ich hatte auch wirklich Angst vor der
technischen Abnahme, aber auch da war es locker, lustig und eher
ermutigend.
Etwas enttäuschend war allerdings
die Anzahl der Starter. Ohne den SE-Cup wäre die ganze
Veranstaltung wohl schon nach drei Stunden vorbei gewesen.
Dann noch was zu der Ausschilderung:
Ich kenne von früher, dass um den Veranstaltungsort überall solche
Neon-Orange farbige Pfeile mit ADAC-Aufschrift den Weg weisen. So
kommen auch ab und an mal ein paar Zuschauer und vielleicht auch
Spontan-Starter an die Strecke. Das fehlte in Lauenau, wie auch in
Sachenhagen schon. Es kann wohl kaum im Sinne des Veranstalters
sein, so etwas unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen.
An der "Vermarktung", auch
der Arbeit mit Zeitungen etc., kann man sicher noch was ändern.
Einen Mitarbeiter der lokalen Presse habe ich nämlich auch nicht
gesehen und es steht auch höchstens eine Vorankündigung in den
kleinen Zeitungen.
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass
man nicht an den Start geht und versucht, alle an die Wand zu
fahren, sondern erst mal seine eigenen Grenzen auslotet., versucht,
sauber zu fahren und sich zu steigern.
Auf jeden Fall war das nicht mein
letzter Slalom...
Sascha Langer |