Ianniello schneller als die Formel 3000
41. Wolsfelder Bergrennen am 8./9. Juni 2003

Um haaresbreite katapultierte sich Bruno Ianniello am Gesamtsieg beim der 41. Auflage des „Eifel-Klassikers“ von Wolsfeld, vor den Toren Bitburgs, vorbei. „Raketen Brunos“ Ziel, war vor dem dritten Lauf zur Berg DM und dem vierten Rennen des KW Berg-Cup, klar eingegrenzt. Eine weitere Verbesserung des Tourenwagen-Rekord sowie die Wiederholung des Tagessiegs von 2001, war anvisiert.


Bruno Ianniello (CH) Lancia Delta S4

Massenhaft am Start war der Tross des KW Berg-Cup, mehr als zwei Drittel des über 150 Fahrer starken Feldes, stellten die Gruppe H-Piloten. In der Klasse bis 1150 ccm verpasste Hans-Jürgen Glaser im VW Polo 16V die Zielkurve und musste mit lädiertem Frontspoiler auf die restlichen beiden Starts hoffen. Rolf Kamphausen (Simca Rally II) zerstörte auf seiner Lieblingsstrecke, jedoch Glasers Hoffnungen auf den Klassensieg, mit fast drei Sekunden Vorsprung. Berg-Cup Gewinner Achim Fischer scheint in der Klasse bis 1300 ccm weiter unschlagbar zu sein. Fischer (Suzuki Swift 16V) legte fast 3 Sekunden zwischen sich und seinen hochkarätigen Klassenkollegen. Somit Rang zwei für Klaus Bernert, vor dem immer stärker aufkommenden Wolfgang Glas. Einen Wimpernschlag dahinter folgen Martin Kleiner und Gerhard Moser, der mit der Durchzugskraft seiner VW Polo 16V Maschine haderte. Nach Moser folgte bereits der schnellste der KW-8V Wertung mit Günter Scheiderer (ebenfalls VW Polo). Der Österreicher Kurt Flatz (VW Golf 16V) dominierte die Klasse bis 1600 ccm und belegte einen beachtlichen siebten Rang in der Gesamtwertung. Am ehesten hielt zu Flatz noch Egidio Pisano (VW Spiess Golf) mit. Pisano führt am kommenden Wochenende eine Delegation des KW Berg-Cup, beim Italienischen Bergrennen von Verzengnis im Friaul, an. Hier wird auch Georg Plase im BMW Judd V8 dabei sein.
In der Gesamtwertung noch vor Flatz, steuerte Frank Genbrock seinen Opel Kadett C 16V aus der Klasse bis 2000 ccm. Hier überraschte der Vorarlberger Jo Nardin im unterlegenen VW Golf 8V, vor der 16V-Meute mit Oliver Hasrch (BMW 320), Andre Schrörs (Talbot Lotus). Vor dem Rennen verabschiedete sich Bergmeister Norbert Handa in die Freestyle-Klasse (FS), wo es keine DM-Punkte zu verdienen gibt. Christian Reuter im BMW M3 verbuchte somit seinen ersten Klassensieg über 2000 ccm Hubraum, vor Markus Wüstefeld im Mercedes 190 Evo II „Klasse 1 Look“. Markenkollege Norbert Brenner schied mit einem Achswellenschaden vorzeitig aus. Christian Reuter übernahm so wenn auch nur knapp die Führung in der Berg-DM für Tourenwagen.

Im ersten der drei Qualifikationsläufe, die beiden Besten Zeiten wurden gewertet, konnte Ianniellos Lancia Delta S4, die noch kühle Luft und den noch nicht überhitzten Asphalt der 1,64 km langen Sprintpiste, optimal verwerten und bewältigte die vier Spitzkehren und engen Kurvenkombinationen in 1.02,32 min. Dies bedeutet nicht nur den Tourenwagenrekord. Der Schweizer unterbot gleichzeitigen die absolute Bestmarke von 1.03, 50 min, die der Luxemburger Berg-Champion Christian Hauser im Jahre 2000 mit einem Reynard Cosworth Formel 3000 aufgestellt hatte. In den weiteren Quali-Läufen blieb Ianniello stetig unter seiner alten Bestmarke. Die hohen Temperaturen ließen eine weite Verbesserung des Rekords nicht zu. Vor den beiden abschließenden Top 20 Auffahrten war Ianniello der absolut schnellste Mann, fast zwei Sekunden vor dem schnellsten Rennsportfahrzeug mit Herbert Stenger (Eigenbau BMW CN). Stenger blieb ebenfalls zweimal unter der alten Bestmarke, verbuchte zusätzlich die Trainingsbestzeit (1.03,976 min). Der aktuelle Bergmeister überraschte in den beiden Final-Rennen die zahlreichen Fans am Wolsfelder Berg. Stenger bewegte seinen Sportwagen urplötzlich im Bereich von Ianniellos Zeiten und verfehlte am Ende nur 4/100 Sekunden den Streckenrekord Ianniellos, aber nicht den Gesamtsieg. „Was will´sch mache“ kommentierte „Raketen-Bruno“, „Hauptsache Rekord“. Stenger steht vor dem Berg-EM und DM Rennen am kommenden Wochenende in Trier, mit maximaler Zählerausbeute an der Spitze der Bergmeisterschaft der Rennwagen. Auf ungeliebter Stecke wurde der Schweinfurter Uwe Lange im Osella CN dritter, vor dem Pfälzer Herbert Leibach im UWR Debora CN. Beide Sportwagen wurden von Quintec-BMW Motoren befeuert.
Die Formel 3 gewann erstmals Klaus Rehm im Dallara Opel F3 des Rössler-Teams. Schnellster Gruppe G-Fahrer war zur Überraschung Lutz Pfeil im BMW Mini Cooper S vor Thomas Verhoeven im Porsche 964 RS. Guy Demuth aus Luxemburg sicherte sich die Gruppe A und Harald Ludwig die Gruppe N-Wertung, beide bewegten einen BMW M3 E36.

Gesamtwertung TOP 20:

1. Herbert Stenger, Stenger BMW CN,   2.05,272 min
2. Bruno Ianniello (CH), Lancia Delta S4, 2.05,388 min
3. Uwe Lang, Osella BMW CN, 2.08,780 min
4. Herbert Leibach, UWR Debora BMW CN, 2.10,247 min
5. Micha Gräfling, Reynard VW, 2.13,126 min
6. Frank Genbrock, Opel Kadett C 16V, 2.16,998 min
7. Kurt Flatz (A), VW Golf 16V, 2.18,381 min
8. Frank Maas (L), Reynard Cosworth F3000, 2.18,512 min
9. Rolf Köppel, Martini BMW F2, 2.19,553 min
10. Norbert Handa, Lancia Delta HF, 2.19,609 min

Klassenergebnisse unter www.berg-zeitnahme.de
Quelle: Thomas Bubel (www.msport-foto.de.vu)

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