1.
Tag
Die norddeutsche G6 - Truppe war diesmal unter sich. Nach zwei
Siegen des Südstaatlers Robert Keim schien nun der Weg frei für
Dieter Klinger. Doch wie Dieter seine Leistung selbst analysierte,
sind diese schnellen Passagen noch nicht seine Welt. So war der
dritte Ehrenplatz in Folge vergeben. Dagegen schien sich Heinz Jabs
auf dieser Strecke besonders wohl zu fühlen. Er kassierte seine
ersten Siegespunkte. Die Zeiten hätten auch bei Klaus Dieter Eilk
gereicht, doch dem Alfa - Piloten standen zu viele Hütchen im Weg.
Die Klasse G5 beeindruckt in diesem Jahr durch ihre Masse an
schnellen Fahrern und einer Fahrerin. Diana Hampel war auch in
Berlin schnell unterwegs, leistete sich aber zu viele Fehler.Mit
Traumzeiten, welche durchaus einem Zwei – Liter – F – Boliden
gut zu Gesicht standen, setzte sich Dirk Schäfertöns wieder souverän
durch. Zu den engsten Verfolgern zählte Mike Röder, der nach zwei
unglücklichen Auftritten in diesem Jahr, an seine guten letztjährigen
Ergebnisse anknüpfen konnte. Die in Hagen angedeutete Ablösung des
Sieger - Abos ist verstummt. Rüdiger Brinkmann kam nicht an die
Zeiten des Mantas heran.
Mit nur vier Teilnehmern war auch die G3 nicht gerade üppig
besetzt. Ingo Gutmann hatte nach 11 stündiger Anfahrt alles unter
Kontrolle. Mit Respektabstand folgte Andreas Leiendecker, der den im
ersten Turn aufgefangenen Rückstand nicht mehr egalisieren
konnte.Kurt Schlupp haderte mit den Hütchen, Christian Engelberg
mit seiner Fahrleistung.
Gerade Mal drei Starter bildeten die restliche G - Klasse 2.
Theoretisch war schon vor dem Start alles klar. Doch der rote BMW M3
fuhr durch eine völlig vermurxte Spur nur auf einem winzigen Teil
der Slicks. Damit eröffnete er dem Verfasser dieser Zeilen eine
unerwartete Siegeschance. Der konnte diese allerdings nicht nutzen,
weil bei seiner Zeitenjagd drei Pylönchen im hohen Bogen von der
Bahn befördert wurden. Also keine Überraschung in der G2 !
Die Gruppe F startete in einer gemeinsamen Klasse. Ralph
Noelle war mit seinen Zeiten zufrieden, aber nicht mit seiner
Kegelleidenschaft. So blieben Gerold Schneider und Lars Bröker den
Sieg übrig. Gerold legte sich mächtig ins Zeug. Er wollte seinen
Aufenthalt in Berlin so kurz wie möglich halten, damit er schnell
zurück kann zu Mari und dem 10 Tage alten Nachwuchs im Hause
Schneider. Gegen so viel Gefühl hatte Lars am Samstag noch keine
Antwort parat.
Die Auftritte von Andreas Brandt blieben auch in Berlin
unbeantwortet. Mit sehr deutlichem Vorsprung spulte er seine Runden
ab und knöpfte Bernd Schöler fast 10 Sekunden ab. Dahinter fuhr
mit weitaus weniger Rückstand Benjamin Rochlitz auf Platz drei.
In der Klasse H bis 1600 ccm schmolz der Punktevorsprung Horst
Günter Bocktings dahin. Das war nicht die Strecke für den wendigen
Honda Das war eindeutig die Piste für Stefan Faulhaber, der im
Kadett den Ton angab. Dieter Schüller saß im zweiten Heck
getriebenen Auto und lenkte die Corolla auf den zweiten Platz. Dann
kam erst einmal eine riesige Lücke, dann der Rest der Front
getriebenen Meute.
So wie Stefan Faulhaber im Norden die 1600er quält, so stark ist
auch der Auftritt von Michael Rauch. Nach dem angekündigten Wechsel
Georgis Katsikis und dem nicht gerade verheißungsvollen Debüt des
neuen Rezun - Triebwerkes, sah die Welt von Claus Gerlach sehr rosig
aus. Doch dunkle Wolken kamen schon in Meschede. Dort waren
waschechte Regenwolken, die dem dritten der DM einen nassen Strich
durch die Rechnung machten. Nun spielt nicht nur der Rauch - Kadett
das Zünglein an der Waage. Friedhelm wird die Probleme sicher
beheben lassen und mit dem 320iS - Motor mischt Andre Jeuschede auch
gehörig mit. Am Samstag kam dann ein ausgelassenes Tor hinzu,
welches einen Erfolg verhinderte. Michael Rauch siegte inklusive 6
Strafsekunden !! vor Friedhelm Rezun und Andre Jeuschede. Claus
rettet als vierter wichtige Punkte.
Und soeben ist es für jeden lesbar, Georgis Katsikis kommt ab
Kassel zurück in die DM!
Bei den "Großen" holte sich Stefan Kunze den Gesamtsieg.
Er war nicht so flott wie Rauch, aber fehlerfrei. Frank Most wurde
mit guten Zeiten zweiter.
Wie
schon am Vortag wurde auf dem ehemaligen Flugplatz die
gleiche anspruchsvolle Slalomstrecke befahren. Alle Hütchen
standen wie am Vortag auf ihren Plätzen und man durfte auf
die Zeiten in den einzelnen Klassen gespannt sein. |
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2.
Tag
Schon in der Klasse G6 wurden die Zeiten um ca. 4 Sec. schneller wie
am Samstag und was man in einer Nacht alles erlernen kann, zeigte
gleich Dieter Klinger auf seinem Golf. Er drehte den Spieß vom
Vortag um und gewann diese Klasse vor Heinz Jabs, der im zweiten
Lauf einen Hütchenfehler verbuchte. Klaus-Dieter Eilk auf Alfa 33 hätte
diese Klasse gewonnen, wenn seine Kegelleidenschaft in jedem Lauf
nicht ausgebrochen wäre.
In der Klasse G5 zeigte sich auch an diesem Tage, daß der Sieg nur
über Dirk Schäfertöns geht. Er pilotierte seinen Opel Manta mit
einer Präzision über den schnellen Parcours, daß man sich fragen
muß wer in diesem Jahr noch in der Lage sein kann dieses Gespann zu
schlagen. Die jungen Wilden aus dem Süden Mike Röder und Christian
Laumann auf BMW 316i können in dieser Saisonphase das Tempo des
Meisterschaftsführenden in der Region Nord nicht mitgehen. Für
Beide blieben nur die Ehrenplätze auf dem Podium. Überraschend
stark fuhr Diana Hampel auf BMW 316i. Aber Torfehler und
Pylonenfehler verhinderten die vielleicht beste Platzierung in ihrer
bisherigen Slalomzeit in der DM-Region-Nord.
Ein spannendes Duell zeichnete sich nach dem Training in der G3 ab.
Ingo Gutmann und Andreas Leiendecker, beide auf BMW 318is, waren nur
wenige Zehntel von einander getrennt. Im ersten Rennlauf legte Ingo
Gutmann den Grundstein für seinen Klassensieg. Er fuhr einen
Vorsprung von 1,4 Sec. heraus, was Andreas Leiendecker auch mit
seinem fantastischen 2. Rennlauf nicht mehr aufholen konnte.
18-hundertstel fehlten ihm zum Klassensieg.
Nachdem die Klasse G2 am Vortag fast mit einer Überraschung endete,
so stellte am Sonntag Hans-Dieter Meckel auf BMW M3 seine
Vormachtstellung in dieser Klasse wieder ein. Nachdem eine Berliner
Werkstatt ihm am frühen Samstagabend noch seine stark ramponierten
Slicks auf der Felge drehten, fuhr er am Sonntag klare Bestzeiten in
der G2. Mario Reichler blieb auf seinem BMW 325i nur Platz 2, obwohl
er am Vorabend vom harten Kern seiner Fahrerkollegen viel Mut
zugesprochen sowie klare Tipps bekam.
Lars Bröcker auf Kadett C noch am Vortag mit der Strecke hadernd,
drehte am Sonntag den Spieß mit seinem Markengefährten Gerold
Schneider um. Er gewann die Klasse F2000 mit fast 3 Sec. Vorsprung
und änderte seine Meinung über den Slalomparcours ins Positive.
Der Siegesfavorit Ralf Noelle auf BMW 320is musste nach dem Training
sein Fahrzeug mit nicht sauber laufendem Motor und anschließendem
Kat.-Brand abstellen.
Die Klasse H1300 dezimierte sich nach dem Training auf 2 Fahrzeuge.
Das Pleuel vom 16 V-Triebwerk des Polos von Andreas Brandt gab bei
Vollast auf. Einen kapitalen Motorschaden bescherte den
Streckenposten viel Arbeit und hatte zur Folge, daß diese Klasse
mit der H1600 zusammen gewertet wurde. Stefan Faulhaber auf
Opel Kadett C war das Maß aller Dinge. Heckantrieb,
Fahrzeugbeherrschung und Traumzeiten waren maßgeblich für den
Klassensieg des Südfahrers verantwortlich. Nicht ein Hauch einer
Chance hatten die nächstplatzierten Dieter Schüller, Bernd Schöler
und Hans-Günter Bockting die Zeiten des Klassensiegers zu fahren.
Etwas Pech hatte Uwe Nowaczyk auf VW Golf, der im ersten Rennlauf
mit schleichendem Plattfuß zu kämpfen hatte.
In der Klasse H bis 2000 ccm war man auf das Duell Nord gegen Süd
gespannt. Im Klartext hieß es Claus Gerlach, der noch als
Meisterschaftsfavorit gehandelte Opelfahrer gegen den zweimaligen
Meisterschaftssieger Michael Rauch, ebenso auf Opel-Kadett. Wie
schon am Vortag zu erahnen war spielte das Nervenkostüm von Claus
Gerlach verrückt und zusätzlich kam noch etwas Pech hinzu. Sein
Wettbewerbsfahrzeug erlitt beim Warm-up im Fahrerlager einen
Hinterachsschaden, worauf er auf sein zweites Fahrzeug, das
normalerweise von Rolf Petersen und Thomas Apfel bewegt wird,
umstieg. Auf diesem Opel Kadett C erreichte er einen mäßigen
dritten Platz, womit die Gesamtmeisterschaft in weite Ferne gerückt
sein dürfte. Eine kleine Überraschung war auf der schnellen
Strecke der 2. Platz von Andre Jeuschede (BMW 320is). Immer am Limit
fahrend mit viel Einsatz und Herz, war dies seine beste Platzierung
in der stark besetzten Klasse in der Saison 2003. Klarer
Klassensieger wurde Michael Rauch auf Opel Kadett C. Mit seinen
fehlerfreien und blitzschnellen Rennläufen hatte er im
Klassengesamt 6 Sec. Vorsprung auf den Zweitplatzierten. In dieser
anhaltenden Form wird es schwer werden den ehemaligen Deutschen
Slalom-Meister auf der Rennstrecke zu schlagen.
In der Klasse H über 2000 ccm war klar, daß der Sieger nur Stefan
Kunze auf BMW M3 heißen konnte. Er war mit seinem perfekt
abgestimmten Fahrzeug an diesem Tage nicht zu schlagen. Frank Most
auf dem doch unterlegenen BMW 325i blieb nur der Ehrenplatz.
Ein Lob und Dank dem Veranstalter PSV Berlin für dieses doch
alles in Allem reibungslosen Rennwochenende. Die Schattenseite des
Weekends war die Fahrerverpflegung und die Beschallung an und um die
Rennstrecke. Der Veranstalter hat sich aber die Aufgabe gestellt bei
einem erneuten DM-Lauf im Jahre 2004 diese Mängel zu beseitigen und
mit einer Top-Veranstaltung aufzuwarten.
Berlin ist eine Reise wert, auch in 2004 !!!
Bericht von Mario und Andreas
Bilder von Gebr. Cenckiewicz
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