"Das System der Slalom-DM ist ganz schön brutal"
Glückwunsch an den Deutschen Slalom-Meister 2002

Mit diesen Worten beschreibt der mehrfache deutsche Slalommeister Stefan Kunze sehr treffend die Erlebnisse des Wochenendes in Bitburg. Die Liste der möglichen Kandidaten für den Meistertitel war wieder groß genug um es spannend werden zu lassen, aber was sich dann durch Wetterkapriolen, Nerven der Piloten und auch technische Ausfälle ergab, sprengte die Erwartungen. Bis zur letzten Minute am Sonntagnachmittag war es offen wer es denn nun schaffen würde.
 
Nachdem ständig wechselnde Wetterbedingungen den Samstag bereits zum Nervenkrimi für alle Beteiligten werden ließen, kamen die Favoriten aber zumeist siegreich ins Ziel. Der Samstag endete mit einer 2,8 Punkte-Führung von Claus Gerlach vor Peter Schild. Beide erlebten den Sonntag auf ihre Weise:
Peter Schild, G5-Fahrer aus dem Süden setzte sich am frühen morgen erneut gegen Dirk Schäfertöns durch und erledigte damit alles was er aus eigener Kraft tun konnte. Anschließend begann für ihn ein schier endloses Warten. Nach dem Sieg in der großen Klasse konnte nur noch der Meister des Nordens ihm den Titel streitig machen.
Claus Gerlach, Kadett-Treter in der H2000, als Führender in die Endläufe gekommen, hatte eigentlich die Saison über die H2000 gut im Griff gehabt und es war nun "nur" eine Frage der Nerven, ob er es zum Ende bringt. Er brauchte wegen der größeren Klasse und dem Vorsprung lediglich einen zweiten Platz. Von den Zeiten her war Friedhelm Rezun zwar schneller gewesen, aber die Pins, tja die Pins... 
Als der Rennleiter dann am Ende aller Läufe mit der Ergebnisliste in der Hand den Raum betrat wurde er von der wartenden Meute fast überfallen. Die ersten Blicke eröffneten es dann sofort: Claus Gerlach hatte den benötigten zweiten Platz nicht erreichen können. Er patzte zweimal in Form von Pylonenfehlern und musste sich mit einem 6. (kein Schreibfehler, es war ein sechster Platz) zufrieden geben. Klar dass Peter Schild in diesem Moment noch gar nicht realisierte was da geschehen war. Ein lange geplanter Prozeß hatte nun endlich ein Ende gefunden. Wie im Vorjahr bei Reinhard Nuber vergingen viele Jahre DM-Erfahrungen bis der Titel dann endlich erreicht wird. Peter Schild begann 1994 mit der Zielsetzung nur noch DM zu fahren und es irgendwann zu schaffen.
Was jetzt kommt und wie er weiter machen wird, ist noch reine Spekulation. Er redete in einer Minute von"Pause machen", in der nächsten Sekunde von Gruppe H-Umbau und dann wieder von Wiederholung des Titels. Wir müssen ihm also Zeit geben und hoffen das er die richtige Entscheidung trifft.
Foto zur DM-Wertung:
1: Peter Schild (Mitte)
2: Reinhard Nuber (links)
3: Claus gerlach (rechts)
 
Aber eines steht fest und dies gilt im Namen der ganzen DM-Szene. Peter Schild hat es wirklich verdient. Gute und vor allem konstante Leistung sowie Nervenstärke sind unabdingbare Grundlage für diesen Titel. Slalom ist zwar die vom großen Motorsport manchmal belächelte Einsteiger-Disziplin aber das System der DM-Wertung ist derart prickelnd, dass es süchtig macht und zwar nicht nur für die Sieger. 

Die dieses Jahr neu hinzugekommene Eibach-Wertung mit den reizvollen Siegprämien bis zum 25.Platz der DM-Gesamtwertung tut dazu ihr übriges.

 
Ich möchte an dieser Stelle noch einen ganz besonderen Dank loswerden, der sicher im Namen aller Freunde der Szene gilt.
Seit Jahren begleitet er die DM-Szene als Fahrer und schreibt so ganz nebenbei sehr zeitnah, objektiv und wissend über die Vorkommnisse jeder Veranstaltung und rechnet sogar schneller als der DMSB die aktuellen Stände aus.
So stand er uns auch an diesem Wochenende selbstlos zur Verfügung. Er machte den Streckensprecher, kommentierte die Siegerehrungen der beiden Veranstaltungen und auch die Eibach-Endwertung. Sicher wäre es ihm hierbei lieber gewesen das Eibach selbst präsent gewesen wäre und er "nur" zugearbeitet hätte. Aber auch das hat klaglos hingenommen und am Ende seine Stimmbänder erkennbar geschwächt.
Gemeint ist natürlich Mario Reichler.
Der Dank hat den besonderen Hintergrund, daß ohne intensive Pressearbeit (die könnte noch viel viel umfangreicher sein!!) der Slalomsport nicht den gewünschten Stellenwert erhält. Aber wir arbeiten ja dran. 

Die Ergebnisse und klassenweise Berichte kommen wie gewohnt in den nächsten Tagen von Mario über diesen Kanal.

 

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