Vorne in diesem
Feld gehörte die sportliche Show aber zunächst dem eher
provinziell-bescheiden agierenden Team des ADAC-OWL. Lars Heisel (AC
Bielefeld), mehrfacher Deutscher Meister im Automobilslalom, zeigte
eine eindrucksvolle Renn-Performance: Schnellster im freien
Training, Dritter im Qualifikationstraining, lag er nach der ersten
Kurve, in der sich die beiden Führenden heftig „beharkten“, als
lachender Dritter bereits in Führung, die er bis zum Fahrerwechsel
auf satte 12 Sekunden ausbauen konnte.
Die
Stimmung im Team OWL war bis dahin nicht nur bei Teamchef Olaf Rahn
(AC Lemgo) bestens, was sich aber leider wieder etwas ändern
sollte. Profi Timo Bernhard vom Motopark Oschersleben hatte nach
ausgiebigen Testfahrten Luftdruck-Empfehlungen zur Schonung
insbesondere der hoch beanspruchten vorderen Dunlop-Pneus
erarbeitet. Damit übersteuerte der Cruze deutlich und Lars Heisel
produzierte bereits spektakuläre Drifts zur Freude der Zuschauer.
Aber auch Youngster Timo Siekmann (MSC Lippe West) fühlte sich
damit pudelwohl und an die guten, alten Kartzeiten erinnert, so dass
er mit dem Cruze
konstant schnell unterwegs war. Den Petershagener Routinier
Jörg Budde nervte jedoch das „mitlenkende“ Heck und er konnte
deshalb das Tempo an der Spitze nicht
ganz mitgehen. Jörg gilt als sehr zuverlässiger Fahrer und
bevorzugt eine leicht
untersteuernde Fahrwerks-Auslegung. Am
Ende reichte es bei harter Konkurrenz aber dennoch für einen guten
4.Pokalrang, wobei das mögliche „Treppchen“ leider durch zwei
suboptimale Boxenstopps (der zahlenmäßig recht knapp besetzten
OWL-Boxencrew) vergeben
wurde.
Auch im zweiten
Rennen zeigten die Zeiten-Monitore für das Team des ADAC-OWL in
Training und Rennen jeweils
Top 3- Rundenzeiten an; die Renn-Performance stimmte somit, und es hätte
mit etwas Rennglück ein gutes Resultat werden können.
Aber
leider kam es für das Team anders, und das gleich knüppeldick: der
Bruch einer Antriebswelle in der ersten Rennhälfte hätte
eigentlich den technischen Knockout und somit null Punkte bedeutet.
Das Team bewies jedoch enorme Kampfmoral, denn
nach dem zeitaufwändigen Bergen des Fahrzeugs von der
Strecke, dem Beschaffen des Ersatzteils und der Reparatur nahm man
nach einer Stunde und rund 30 verlorenen Runden das Rennen wieder
auf .Cheftechniker Volker Siekmann (Oerlinghausen) hatte unter
Assistenz von Patrick Rahn (AC Lemgo) das Unmögliche doch noch möglich
gemacht. Am Ende wurde das Team des ADAC-OWL
auf Platz 13 gewertet und konnte mit immerhin 22 (von 50 möglichen)
Punkten aktive Schadenbegrenzung
betreiben.
Im
Zwischenklassement des Cruze-Cup rangiert man nach 3 von 10 Rennen
derzeit mit exakt 100
Punkten - eigentlich unter Wert - auf Platz 6. Mitte Juni beim nächsten
Rennen der Serie auf dem Hockenheim-Ring möchten die Ostwestfalen
und Lipper diese Platzierung - wenn möglich ohne Rennpech oder zur
Abwechslung mal mit etwas Glück- dann aber nach oben korrigieren.
Text / Foto: FGH |