Pünktlich zum
Slalomtermin kehrte das winterliche Schmuddelwetter zurück und die
Kartbahn präsentierte sich in ihrer rutschigsten Form. Mein
Kompliment an die trotz der Temperaturen um die 6° ausharrenden
Zuschauer, die bis Mittags eine Dauerdusche genießen durften.
Klasse
G6 (3):
Familie Wied und
als Gast Michael Benden, so präsentierte sich die Sportreifen - BMW
– Klasse G6. Thorsten Wied legte die schnellste Runde hin,
riskierte aber in einem Umlauf zu viel und fiel nach einem Dreher
auf den letzten Platz zurück. Michael Benden eröffnete sein
Slalomjahr folglich mit einem Sieg. Familie Wied scheinen mir die
einzigen Vertreter der gesamten Gruppe G, die eine DM in der Region
Mitte planen.
Klasse
G4 (6):
Der
bei Testfahrten ramponierte BMW 318iS war wieder einsatzfähig. So
konnte das Quartett der Scuderia Augustusburg Brühl antreten. Dirk
Kohlhas war schon im vergangenen Jahr schnell, konnte aber nur
selten alle Erfolge ernten. Dies änderte sich in Hagen. Er siegte
vor seinen Clubkollegen Peter Jacobi, Alexander Zäpernick und Dirk
Krusic.
Klasse
G3 (5):
Mit zwei
spektakulären Drehern würzte Marco Hackenberg seinen
Trainingslauf. Einer endete in den Reifenstapeln und hinterließ
eindrückliche Spuren an Tür, Seitenwand und am weiteren Mut zum
Risiko. Es reichte immer noch zu Platz zwei, knapp vor Markus
Hergarten. Rainer Schilling drehte souverän seine Runden und es
gibt Stimmen, die behaupten, bei den besseren Bedingungen der Klasse
H, hätte er auch ein Wörtchen um den Sieg mitgesprochen. Andreas
Leiendecker rutschte mit alten Regenreifen hinter Horst
Scheidereiter ins Ziel.
Klasse
F2005 bis 1400ccm (3):
Auch hier kam es
zu einem unfreiwilligem Kontakt mit den Reifenstapeln. Nach dem Ziel
rutschte Michael Stöhr zu weit nach rechts. Der Opel Corsa zeigte
große Nehmer – Qualitäten und fuhr weiter. Michael entschädigte
sich mit dem Klassensieg, vor Bernard Görke und Udo Dubielczyk.
Klasse
F2005 bis 2000ccm (3):
Lutz Kleeb war spätestens
nach seinem Testtag in Neuss hoch motiviert und optimistisch. Er
hatte auch allen Grund dazu. Ein seltener Pylonenfehler hinderte den
Remscheider am Gruppensieg. Platz zwei ging an Reinhard Brundahler,
der einen geliehen Opel Astra OPC bewegte.
Klasse
F2005 über 2000ccm (2):
Hans Dieter
Meckel und Roland Wanek waren mit ihren BMW M3 eindeutig übermotorisiert.
Die PS waren kaum zu bändigen. Mit nur zwei Teilnehmern blieb der
Auftritt ohne Punkte und war ohnehin nur als Testtag zu werten.
Gruppe
H bis 1300ccm (9):
Vier Polos, vier
NSU TT und ein Simca standen am Start. Familie Fassbender rollte mit
einem wunden Triebwerk nur über die Startlinie. Bernd Schölers
Simca steckte sich an. „Eine Zündkerze hat wohl den Geist
aufgegeben“, so Bernd nach der Einfahrt ins Parc Ferme. Weil auch
das gelbe Polo Coupe ausrutschte, fuhren Fabian und sein Bruder
Florian Schmitz mit weniger großem Einsatzwillen und landeten auf
den Plätzen 3 und 4. Die neue Bestzeit markierte Peter Wichmann,
aber in der Addition beider Läufe war Mike Lipinski etwas
schneller.
Gruppe
H bis 2000ccm (10):
Obwohl der Ragen
nachgelassen hatte, war es immer noch sau - glatt und die PS –
Monster beklagten entweder hilflos durchdrehende Reifen an der
Antriebs- achse oder stehende Reifen beim Bremsen; - Wahrlich ein
Eiertanz. Vier Fahrer lagen im Training dicht zusammen, doch es kam
ganz anders. Horst Günter Bockting verbremste sich und
verabschiedete sich aus dem Kreis der Favoriten. Er war anfangs so
stolz auf die neue Sperre, allerdings machte sie den Honda
unfahrbar. Michael Hübner freute sich über ein neues Fahrwerk und
hoffte, die seltsamen Geräusche aus dem Motorraum seien unwichtig.
Nach einer tollen Zeit folgte der Motorschaden. Martin Höhle war im
erworbenen Kadett (Ex – K.H. Sachse) bestens motiviert und tanzte
zur viertschnellsten Zeit, knapp hinter dem letzt jährigen
Gesamtsieger Jürgen Lehmann.
„Die Neuen“
in der Klasse, Thorsten und Erwin König, zeigten ihren über den
Winter heimlich aufgebauten BMW 320iS. Schnee – Weiß, sehr leicht
und breit, aber noch mit Serientriebwerk, so ging es zum ersten
„Roll – Out“. Nach den sehr vorsichtigen Trainingsläufen
zeigte dann Thorsten das Potential des neuen Flitzers auf. Wie auf
Schienen umrundete er mit sanftem Gasfuß die Kartbahn in neuer
klarer Bestzeit. Nur Olaf Jäntsch konnte ihm folgen. Drei Zehntel
trennte die ungleichen Brüder. Im zweiten Durchgang legte Thorsten
nochmals nach und holte sich mit 1.48 Minuten die schnellste Einzel
–und Gesamtzeit. Olaf kämpfte wie ein Löwe, blieb aber auf
seiner 1.49 Minuten kleben. Nach den vielen Problemen in den letzten
Jahren war es für den Kadett – Piloten trotzdem ein gelungener DM
- Auftakt. Für Thorsten war es ein Einstand nach Maß. Beim ersten
Fahrversuch feierte er sofort den Gesamtsieg und war damit
unbestritten der König von Hagen.
Text: Mario Reichler
Video: T.König
auf BMW 320iS Georg Lansky
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