KW Berg-Cup am KYFFHÄUSER
Tourenwagen-Gesamtsieg für Naumann !

Der steinerne Kaiser Friedrich Barbarossa, der der Sage nach unweit der Ziellinie im Kyffhäuser Gebirge ruhen soll, rief zum 15. Mal die Bergspezialisten der Republik und weit über Hundert waren gekommen. Die 3,8 km lange und mit 35 Kurven, anspruchsvollste Bergstrecke Deutschlands, war lange das Sorgenkind. Die B85 bei Kelbra wurde bis 14 Tage vor dem viertletzten KW Berg-Cup-Lauf des Jahres für rund 3 Millionen Euro von Grund auf neu angelegt. Viele optische Orientierungshilfen waren dadurch verschwunden, sodass viele Aktive sich neue Anhaltspunkte suchen mussten. Um die Austragung des Bergrennens nicht zu gefährden wurde im Zweischichtsystem geschuftet. Wo schon vor dem 2. Weltkrieg Berglegenden wie Hans Stuck, Bernd Rosemeyer und Rudolf Caracciola um den Sieg kämpften, konnten die Bergasse unserer Tage die Tradition auf einer exzellent ausgebauten Bergstrecke fortsetzten.


Dirk Altstädt gewinnt die 2-Liter-Klasse

Der Renntag verlief kurios und wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Im ersten Rennlauf lief noch alles seinen gewohnten Gang. In den einzelnen Hubraumklassen des KW Berg-Cup war alles wie gehabt. Holger Hovemann im 2 Liter Opel Kadett C Coupe und Peter Naumann im 1300er VW Polo 16V legten jeweils deutlich vor. Der zweite von drei geplanten Rennläufen begann ebenfalls im grünen Bereich. Die Gruppen G, N, A und H bis 1300 ccm sahen nach 250 Höhenmetern trocken das Ziel.

Im zweiten Block ging es mit der Klasse H bis 2 Liter weiter, wo Harald Nölling mit einem Hinterachsschaden am Opel C-Kadett für eine längere Unterbrechung sorgte. Prompt setzte Regen ein und das Unheil nahm seinen Lauf. Der derzeitige Berg-DM Dritte Hovemann und Andreas Kokor (Ford Escort RS) waren die ersten Leidtragenden. Mit Sliks bereift fielen beide aussichtslos zurück. Ebenfalls mit Trockenreifen wurden die E1-Tourenwagen ins Kurvenlabyrinth geschickt. Einzig Norbert Brenner schaffte es dem Opel Astra V8 Regenreifen zu verpassen und war logischerweise Laufbester vor Norbert Handa. Herbert Stolz rollte in langsamer Fahrt bergauf. „Mit Sliks war der Porsche unfahrbar“.

Das Gesamtresultat nach Lauf zwei wies hinter dem führenden Gruppe CN Fahrer Herbert Stenger den „Polo-Mann“ Peter Naumann aus. Eine faustdicke Überraschung bahnte sich an. Proteststürme der sich benachteiligt fühlenden Fahrer waren die Folge, worauf Rennleiter Reinhardt Damm die komplette Streichung des zweiten Rennlaufes in Aussicht stellte. Gegenproteste der anderen Fraktion des Feldes blieben natürlich nicht aus. Rennleitung und Sportkommissare beschlossen darauf die strittige Auffahrt zu werten. So mußte der abschließende dritte Rennlauf die Entscheidung auf der noch immer nassen Strecke bringen. Christian Reuter lud stinksauer auf und verzichtete auf den Dritten Rennlauf. „Das war ja lebensgefährlich“.

In den Siegerlisten tauchte nach dem dritten Lauf als Bester der „trockenen Truppe“ Peter Naumann auf Gesamtrang 5 auf und feierte somit seinen ersten Tourenwagen-Gesamtsieg als Gewinner der Klasse H bis 1300 ccm vor seinem Dauergegner Klaus Bernert, in einem weiteren rund 200 PS starken VW Polo. Der „Abo-Drittplazierte“ der Saison Jürgen Gehrig rollte seinen Polo 16V über die „Schulter“ ab. Der Moosbrunner schnitte die Kurve bei Posten 19 zu extrem und wurde von den abgeflachten Bordsteinen regelrecht ausgehebelt. In der KW 8V-Wertung blieb im dritten Lauf Bernd Letmade mit „TD“ liegen. Armin Ebenhöh (Weissdorn-Polo 8V) war an diesem Wochenende jedoch sowieso der schnellere Mann.

1600 ccm Klassensieger Helmut Maier belegte Platz drei in der Division 1 (Tourenwagen), vor Valentin Schneider (beide VW Golf 16V). Stolz landete am Ende auf Rang 57, Handa und Brenner wurden 22. und 23. sowie Holger Hovemann 43. der Gesamtwertung. Komplett durcheinander gewürfelt wurde die Gruppe H bis 2000 ccm. Völlig verdutzt standen bei der Siegerehrung drei Gaststarter da, derweil Hovemann mit dem Schicksal haderte. Dirk Altstädt gewann mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Ruhpoldinger Guido Peter (beide VW Golf). Der Berg-Cup Dritten von 2001 und heutigen Slalomspezialisten Thomas Claus im VW Polo G40 landete hinter „Hansi“ Eller (Opel Kadett C 8V – 1.KW 8V-Trophy Div.II) als Vierter. Fünfter wurde hier Christian Auer im Wimmer BMW M3. Dem Südbayer wurden in der Nacht vier nagelneue Sliks, samt Felgen entwendet. Mit Hilfe einiger Fahrerkollegen konnte Auer doch noch an den Start gehen.

In der Klasse H 1150 ccm roch es nach dem Ende der Siegesserie von 1.FC Nürnberg-Fan Jürgen Hessberger (Fiat 127 Sport). Robert Bauer im VW Polo war im Training klar flotter auf der Bahn. Der Oberpfälzer schied im Rennen jedoch bereits nach wenigen Metern mit gebrochener Antriebswelle aus. Hessberger gewann zum 21. Mal in Folge die Klasse. In der einstigen „Königsklasse“ der Gruppe H über 2 Liter war kein Berg-Cup Vertreter am Start.

Text und Foto Thomas Bubel - www.berg-meisterschaft.de

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