Vom groß angekündigten
Regen blieb man in Ahlhorn während der Wertungsläufe verschont.
Den Himmel trübten zwar ein paar Wolken, doch die konnten die
tolle Stimmung nicht trüben. Mir ist nur ein unzufriedener Gast
aufgefallen, bei allen anderen überwog ein freundliches Lächeln.
Am Sonntag war der
Skoda nicht mehr da so reduzierte sich die Klasse G6 auf die
Minimalzahl 3. Um so wichtiger wurde der Sieg. Beide Golfer
standen auf verlorenem Posten. Bei der nun gewechselten
Streckenvariante war der Corsa von Lars Heisel nicht zu halten. Über
fünf Sekunden Vorsprung waren schon eine deutliche Sprache.
Mit 1,6 Sekunden
Vorsprung ging Klaus Königsberg vom Platz. Statt einer Abkühlung
am Baggersee holte er sich einen Sonnenstich. Solchermaßen geschwächt
konnte er nicht an seine Samstäglichen Fahrzeiten anknüpfen und
musste Dirk Schäfertöns ziehen lassen. Bernhard Sievers blieb
bis zur Zielgasse auf dem Gas, war zu schnell und flog vorbei.
Klaus Bing war schon im Ziel, als seine Tochter Andrea auf dem Weg
zum sicheren dritten Rang plötzlich ausrollte. Zuvor gab es einen
heftigen Knall. Ein Gulli - Deckel (wie in der DTM) hatte die
hintere Felge aufgerissen und natürlich den Reifen zerstört.
Am Sonntag ging
beim Audi nichts mehr. Wolf Dieter Feuerlein verabschiedete sich
endgültig von seinen nagelneuen Slicks. Frank Most und Dennis
Nicklas konnten sich ihren großen Zeitverlust auf Dirk Schäfertöns
nicht erklären. Zumindest Frank konnte seine Zeit danach
deutlichen steigern. Das war auch nötig, denn ein gefallener
Poller ließ Dennis ganz nah aufrücken.
Einen vollkommen
anderen Zieleineinlauf präsentierte die Klasse G3. Wer sich am
Vortag mit Pylonen um den Erfolg brachte, wurde nun vorsichtiger
und erntete die Zähler. Christian hatte genug vom trödeln, hielt
rein und kassierte 4 Mal 3 drei Sekunden. (Platz 6): Diana glänzte
mit der zweitschnellsten Zeit; leistete sich aber auch ein Hütchen.
Beim zweiten Versuch stand ein Poller vom Vordermann im Weg. Ihre
neue Chance konnte sie anschließend nicht nutzen. (Platz 5). Kurt
Schlupp fuhr zwei Sekunden langsamer als Samstags und wurde
vierter. Mit 6 Gratissekunden im Gepäck landete Ingo Gutmann noch
auf Platz 3. Klaus Asmuth, der eigentlich nur noch innerhalb des
Castrol - Haugg - Cups antreten wollte, hatte noch einen Rechnung
mit sich und dem Samstag - Ergebnis offen.
Er ließ alles stehen und schon war der Wuppertaler zweiter. Nicht
zu schlagen war Heiko Seiwert, der trotz seines Pylonenfehlers den
Siegerpokal in Empfang nehmen konnte.
In der G2
wiederholte sich das Bild vom Samstag. Reinhard Nuber leistete
sich einen seiner eher seltenen Pylonenfehler. Diesmal war ihm
Werner Euringer so dicht auf den Fersen, dass dieser an ihm vorbei
zog und auf Platz drei verwies. Der Sieg in der Klassen und
Divisions - wertung war Hans Dieter Meckel nicht zu nehmen.
Bei den 1600er in
der F2005 zelebrierten Röder / Laumann die vollkommene
Ausgeglichenheit des Teams. Diesmal kegelte Christian, dafür
siegte Mike, der damit auch die Tabellenführung in der Nord-DM übernahm.
So wie am Samstag nahmen sie Björn als Zweitplatzierten in ihre
Mitte. Hartmut Müller war dazu gestoßen und hielt sich knapp vor
Heiko und Jens. Joachim Ludewig kam mit beiden Strecken nicht klar
und landete auf Platz 7.
Doch der große Pechvogel aus dieser Klasse war Wolfgang Frisse.
Der Sauerländer fährt nur sporadisch mit seinem VW Polo. Der ist
zum Glück mit allen Sicherheitsausrüstungen ergänzt (Käfig,
Gurt, Sitz). Denn die wurden beim Überschlag heftig getestet.
Wolfgang trug keine Verletzungen davon, kann aber seinen grünen
Polo verschrotten.
Die Klasse/Gruppe
N2005 bis 2000ccm war sich scheinbar über den Zieleinlauf einig,
denn man wiederholte exakt die Reihenfolge vom ersten Tag. Doch
wer die Zeiten und den Einsatz des Quartetts beobachtete, sah
etwas ganz anders. Artur Kost übernahm mit einer Bestzeit die Führung.
Am Schluß machte dann die Pylonenauswertung wieder alles viel
deutlicher, als es auf der Piste schien.
Der erste Sieger
nach der Mittagspause hieß Felix Rabe, der Pechvogel des
Vortages. Auf dem Weg am Samstag zwischen Fahrerlager und Vorstart
platzte ihm eine Auspuffdichtung, eine Reparatur in der kurzen
Zeit war nicht machbar, am Sonntag belohnte er sich selbst mit dem
höchsten Podiumsplatz. Auf Rang zwei Bernd Schöler im Simca
Rallye, den eine geworfene Pylone um den Sieg brachte. Es folgten
Roman Schlaffke hauchdünn vor Werner Franzke und dem Junior
Benjamin Rochlitz.
Spannung wieder in der 1600er, lässt man den eiligen Herrn
Faulhaber außen vor. H.G. Bockting ist von einem kräftigen
Arbeitsunfall genesen und freute sich über einen zweiten Platz.
Otto Adamski fuhr die schnellste, pardon hinter Stefan die
zweitschnellste 1600er Runde und ließ Arne Schiermeister im
zweiten Corsa auf der vier. Kostete dem Arne dieser Platz
wertvolle NordseeCup Punkte so war er aber auch glücklich als die
Nummer zwei in der Division. Unglücklich und nur leidlich versöhnt
Dieter (Japanese) Schüler, der sich am ersten Tag Ausgang des
Schweizers in der Anbindung aus dem vierten Gang heraus ohne
weitere Folgen Richtung Wiese verabschiedete. Und auch am zweiten
Tag im Training einen Abgang über die Corolla - Hinterachse
fabrizierte.
Die Zweiliter gab
ein ähnliches Zeitengefüge wie der Samstag ab. Nachdem Gerlach
fehlte und Rezun mit Zündproblemen ausfiel, ging es in der
Tageswertung um Platz zwei. Ralph Noelle stellte den BMW mit
Motorschaden ab, der zweite BMW von Jeuschede kegelte je einmal
pro Lauf. Pagano, Eickmeyer und Iwan ließen es von Platz 4 bis 6
bei einem Hut. Mit zwei schnellen und fehlerfreien Läufen schob
sich der Klassen Zweitplatzierte Martin Höhle am blauen C Coupe
von Heinz Rolf Lütt vorbei. Hummel und Duffner liefen in
umgekehrter Reihenfolge des Vortages auf fünf und vier in der
Divisionswertung ein. Vorne kämpfte Michael Rauch für die
Divisionswertung mit den Altlasten des Vortages, den
Strafsekunden. Armin Dellkam lag im Kampf um den Tagessieg nach
Umlauf eins 25/100 vor Rauch, Rauch konterte mit einer
fantastischen zweiten Runde. Jetzt hieß es abwarten.
Auch Kunze hatte die Addition der beiden Tage im Visier und baute
auf den Vorsprung von über einer Sekunde nach Tag eins. Beim
Haushalten mit dem Vorsprung stellte er sich etwas ungeschickt an,
er verbrauchte ihn fast völlig bei einem zu vorsichtigen ersten
Sonntagslauf. Eine einfache Ausgangssituation also für die
letzten Starter des Tages, Dellkamm musste zum Tagessieg schneller
fahren als Rauch und zum Divisionssieg schneller als Kunze. Nach
seiner Zieleinfahrt fehlte ein Hauch auf Michael, und auch Kunze
fuhr eine Winzigkeit schneller als der Gablinger und bescherte dem
Herdecker den zweiten RSC Gesamtsieg nach Hockenheim.
Fazit: Das
Wochende bescherte uns einen fantastischen Sport und spannende
Entscheidungen. Das RSC Konzept geht auf, durch die
Divisionseinteilungen ist nichts vorrausehbar. Die führenden Cup
Fahrer vor Alhorn konnten Ihre Divisionen nicht gewinnen, an der
Spitze liegt das Feld enger zusammen als vorher. Mit Interesse und
Vorfreude wird bereits geplant, die nächste Auflage in Bitburg -
ebenfalls über zwei Tage.
Text: Mario Reichler
Foto: www.km-foto.de
Video-Zusammenschnitt
Gruppe H: www.rennslalomcup.de