Geschichten aus dem Norden
7. und 8. Lauf Slalom – DM "Eggebek" und "Cimbern"

Nach drei Jahren Pause kehrten die beiden nördlichsten Slalom-Veranstalter wieder zurück in den DM – Kalender und überzeugten die jeweils 52 angereisten Teilnehmer mit einer fehlerfreien Organisation, einer sehr harmonischen Atmosphäre, zwei anspruchsvollen Strecken und tollem Wetter. Wir können den Verantwortlichen zu ihrer Entscheidung und den beiden gelungenen Veranstaltungen nur gratulieren. Aber die Aufzählung von Fakten und Zahlen wird diesem Ereignis reichen Wochenende nicht gerecht. Die gerieten fast zur Nebensache ob der vielen Geschichten drum herum.
Klasse G6 (alles geregelt)
Hier war alles harmonisch und geregelt. Wie beim Berliner Wochenende teilten sich die beiden Golf – Piloten Heiz Jabs und Dieter Klinger bei beiden Veranstaltungen die ersten Plätze und verteidigten ihre Position unter den Top – Ten. Das Alfa Team mit Klaus Dieter Eilk und Knut Ehling schlossen sich erstmals an und wechselten sich auf den folgenden Plätzen ebenfalls ab.

Klasse G5 (zu hoch gepokert)
Dirk Schäfertöns scheint seiner Siegesserie langsam überdrüssig zu werden. Dem zweiten Platz beim Saison – Auftakt in Hagen folgten fünf Siege und damit die Tabellenführung im Norden. Auch den direkten Vergleich mit Peter Schild konnte der westfälische Manta beim AMC Diepholz für sich entscheiden. In Kassel begann der Übermut und nur mit viel viel viel Glück reichte es nach einem geworfenen Hütchen noch zum Sieg. Beim Cimbern – Slalom spielte er nun wieder Roulett und konnte trotz der drei Strafsekunden den Siegerpokal in Empfang nehmen. Beim nächsten Lauf reichte die Anwesenheit nur einer Glücksgöttin nicht mehr aus. Einem Pylonenfehler folgte in der zweiten Wertungsrunde ein ausgelassenes Tor und der Absturz ans Klassenende. Die Klasse G5 war hier mit nur 7 Startern so klein wie nie, so dass die 10 Punkte für die Verteidigung der Tabellenführung knapp ausreichten. 
Rüdiger Brinkmann bedankte sich für dieses ungewollte Geschenk und holte sich nach Hagen seinen zweiten Sieg. Auf den warten immer noch Mike Röder und Christian Laumann, die immer in Tuchfühlung zur Spitze lauern und die Podestplätze abbonierten, aber noch nicht den ganz großen Knaller landen konnten.

Klasse G3 (der Schreck am Morgen)
Ingo Gutmann belohnte sich für seine unendlich lange Reise von Neustadt an der Weinstraße bis kurz vor die dänische Grenze mit zwei Siegen. Dirk Lange übernahm die Rolle des nicht angetretenen Andreas Leiendecker und wurde zwei Mal zweiter. Und für Kurt Schlupp war eigentlich auch zwei Mal der dritte Rang reserviert. Beim anberaumten Nachwiegen kam dann die Überraschung. Sein BMW hatte in Bitburg und in Mülheim auf der Waage keinerlei Grund zur Beanstandung geliefert. Doch die neuen Slicks hatte er auf nagelneuen Alufelgen montiert und die bescherten 12 fehlende Kilos. So blieb dem Solinger nur ein dritter Platz.
Ralf Hinz verspielte seine Chance auf den frei gewordenen dritten Rang mit einem Torfehler. Wilfried Fasting sprang gerne ein.

Klasse F bis 1600 ccm (Benjamin kassiert)
Auch im hohen Norden gab es eine "kleine F – Klasse". Nachdem Benjamin Rochlitz des öfteren gegen die starken H – Kollegen antreten musste, konnte er nun die Rolle des Favoriten übernehmen. Er wurde dieser Aufgabe auf beiden Strecken gerecht und kassierte über 41,2 Meisterschaftspunkte. Hartmut Müller konnte mit seinem G5 – BMW sogar den Rest Klasse hinter sich lassen und sich über zwei Ehrenplätze freuen.
Ein sehr Motorsport begeisterter Schutzengel scheint Karl Heinz Sachse zu begleiten. Denn ausgerechnet in der langsamsten Ecke der ansonsten sehr schnellen Strecke brach am Fiesta das linke Vorderrad komplett ab.

Klasse F bis 2000 ccm (Lars bleibt vorn)
Nur ein kleiner Teil der "Diepholzer F – Vertreter" war nach Eggebek gekommen. Trotzdem hatte sich Lars Bröker wieder starker Konkurrenz zu erwehren. Beim Cimbern – Slalom verpennte Hermann Mantik den ersten Lauf. Da reichte auch die anschließende Bestzeit nicht mehr. Frank Eickmeier war nach einem Orientierungsfehler schon aus dem Rennen. Diese Schmach schien ihn und seine grüne Kadett – Limousine besonders zu beflügeln. Er nutzte seine zweite Chance und besiegte Lars Bröker und Ralph Noelle.

Klasse H bis 1600 ccm (Schöler im Pech)
Mit Bernd Schöler und Roy Roger Taylor waren nur zwei 1300er genannt. Schon im Training zerbröselte der Antrieb (Getriebe oder Kupplung) am Simca und die Hoffnung von Bernd auf Punkte. Horst Günter Bockting wurde zum fleißigsten Punktesammler. In der ersten Runde konnte der Mülheimer einen glücklichen Erfolg feiern, weil alle schnelleren Kollegen ein blödes Hütchen auf der Rechnung hatten. Das ging bis zu Platz 6, wo Christian Müller durch dieses Missgeschick seinen möglichen Sieg verspielte. Auf der anschließenden Piste fehlte Bocktings Honda laut eigener Aussage die nötige Power. Doch nur Manfred Lewe konnte sich vor dem Civic platzieren.
Der Pechvogel in dieser Klasse hieß Dieter Schüller. Der reiste per Bahn, während sein Corolla bereits fertig präpariert im Fahrerlager wartete. "Mit der Bahn kommst du an, - aber wann? Die 45 minütige Verspätung und der ausgefallene Ersatzzug zwang die Freunde zur Abholung in Hamburg. Allerdings wartete Dieter im falschen Bahnhof. In letzter Sekunde, sein Corolla stand bereits im Vorstart, erreichte Dieter den Flugplatz in Eggebek. Und dann haut der Unglücksrabe im Wertungslauf die Gasse um.

Klasse H bis 2000 ccm (schmerzhafter Sieg)
Schon am frühen Morgen bewies Claus Gerlach eindeutig, wer der Chef im Ring ist. Mit sattem Vorsprung verwies er die um Zehntel kämpfenden Verfolger um ca. 8 Sekunden. Und keiner auf dem Platz wettete auch nur einen Cent gegen einen weiteren Sieg von Claus. 

Aber in der Mittagspause wendete sich das Blatt und kaum einer hätte nun wiederum auf Claus gesetzt. Der war beim Abfahren der zweiten Strecke mit dem Mini – Bike gestürzt und hatte sich am linken Fuß verletzt. Mit dickem Verband und dem unbedingten Willen, seine DM – Chance nicht zu verspielen ging er an den Start. Mit diesem unbedingten Siegeswillen bezwang er seine Schmerzen und die gesamte Konkurrenz. 

Um den zweiten Platz fuhren Andre Jeuschede Bernd Zimmermann und Ralf Iwan um die Wette. Andre konnte sich knapp durchsetzen. Bei seinem DM – Debut zeigte Bernd Zimmermann eine tolle Leistung und hielt Ralf in Schach. Der kann mit zwei vierten Plätzen bei der starken Konkurrenz zufrieden sein. Thomas warf ein Hütchen zurück und Friedhelm Rezun konnte nach der zweischnellsten Zeit seinen zweiten Platz nicht ernten.

H über 2000 ccm (Hübi demütigt den Chronisten)
Weil wie in Kassel keine G2 zustande kam, füllte der BMW 325i von Mario zusammen mit Michael Hübner die Klasse H über 2000ccm. Das bereitete Stefan Kunze keinerlei Sorgen, aber das trifft ja auch für 99,9% aller anderen potentiellen Mitstreiter zu. Mit dem knappen Abstand von ca. 25 Sekunden jagte Michael Hübner den vierfachen Meister zu einem Gesamtsieg und zwei Klassenerfolgen. Dabei wird die Leistung des erst zum dritten Mal im BMW sitzenden Michael nicht erkennbar. Bei der Eggebek – Veranstaltung fuhr er bis auf zwei Sekunden an die Zeiten der 8 – Ventiler Kadetten heran. Ich selbst fuhr wie meine Oma, halt die besaß gar keinen Führerschein, also besser wie unser Dorfpfarrer,- sicher und gemütlich. Erst in der Cimbern – Runde vermochte ich die 7 Sekunden – Schmach auf erträgliche 3 zu reduzieren.

Text: Mario Reichler

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